Als erste Pflegeeinrichtung im Saarland und im südwestdeutschen Raum darf das Caritas SeniorenZentrum Haus am See nun das Deutsche Palliativsiegel für eine hohe Versorgungsqualität von Schwerstkranken und Sterbenden tragen. Das Siegel bescheinigt eine hohe Betreuungsqualität im letzten Lebensabschnitt. Seit 2006 engagiert sich die Einrichtung im Bereich Palliative Care und wurde bereits 2009 als Modellprojekt vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlandes gefördert. Die palliative Versorgung stellt einen der Schwerpunkte der Pflegeeinrichtung dar. Charakteristisch für die palliative Arbeit im Haus am See ist ein multiprofessionelles Team aus speziell qualifizierten Pflegekräften, Ärzten, Therapeuten und ehrenamtlichen Helfern, die gemeinsam dafür sorgen, dass die Bewohner des Hauses am Ende ihres Lebens bestmöglich versorgt sind.
„Unser Ziel ist es, ein erfülltes, menschenwürdiges Leben bis zum Schluss für unsere Bewohner zu ermöglichen“, sagte David Fitzpatrick, Leiter Palliative Care sowie Fachpfleger für Schmerztherapie, Onkologie und Palliativmedizin. „Wir sind nicht ein Haus des Trauerns und des Sterbens, sondern ein Haus voller Leben. Wir bejahen das Leben in vollen Zügen und betrachten das Sterben als einen Teil dieses Lebens, der einfach dazugehört.“
Das Deutsche Palliativsiegel zeichnet seit 2014 stationäre Einrichtungen aus, denen es gelingt, diese Menschen und ihre Angehörigen so zu versorgen, dass ein würdevolles Sterben möglich ist. Entwickelt wurde es unter der Leitung von Prof. Wolfgang George vom „TransMIT-Projektbereich für Versorgungsforschung und Beratung“ an der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen. „Es war uns ein Anliegen, entlang gültiger Kriterien die Häuser zu bewerten und auszuzeichnen, die es gut machen“, erklärte er während der Visitation im Haus am See, die er gemeinsam mit seinen Kolleginnen Ute George und Gesine Dannenmaier persönlich durchführte. In einem umfassenden Verfahren prüften sie vor Ort, inwiefern die vorgegebenen Kriterien nach den Vorgaben und Zertifizierungsrichtlinien des für das Deutsche Palliativsiegel zuständigen Medizinischen Seminars George im Haus am See umgesetzt werden. Zahlreiche Gespräche mit Mitarbeitenden des Hauses, der cts-Geschäftsführung, den externen Kooperationspartner wie Politikern, Ärzten, Therapeuten und natürlich mit Bewohnern und Angehörigen standen bei der Visitation im Fokus, ebenso wie der Blick hinter die Kulissen. „Die Einrichtung muss ein Zuhause sein. Uns kommt es darauf an, dass diese schwere und letzte Lebensaufgabe gut bewältigt werden kann. Wir schauen näher in die Einrichtungen und sprechen mit Betroffenen. Kurzum, wir öffnen dieses Thema. Diejenigen, die am besten nach innen und außen kooperieren, sind die Meister des Geschehens“, beschrieb Wolfgang George die Vorgehensweise.
Im Rahmen der Visitation würdigte Landrat Udo Recktenwald die Arbeit des Hauses: „Haus am See ist eine Einrichtung die mitten im Leben stattfindet. Sie ist ein zweites Zuhause. Es beeindruckt mich immer wieder aufs Neue, wie stark das Ehrenamt eingebunden ist und wie professionell, kompetent und menschlich hier gearbeitet wird.“
Auch der Nohfelder Bürgermeister Andreas Veit pflegt einen engen Kontakt zur Einrichtung und kommt des Öfteren mit Gästen und Bewohnern der Einrichtung ins Gespräch. „Ich schätze den besonderen Charakter des Hauses. Durch einen regen Austausch bekomme ich ungefiltert einen Eindruck, und der ist positiv. Es geht nicht nur darum gut versorgt zu sein und schön zu wohnen, sondern wie man die letzten Stunden und Tage verbringt. Dass sich das Haus dieser Frage in besonderer Weise stellt und Lösungen anbietet, ist ein Merkmal von Haus am See“, bestätigte Andreas Veit. Dass auch die Angehörigen nicht zu kurz kommen und in der letzten Lebensphase nicht alleine gelassen werden, bestätigte Astrid Schmidt, Mieterin des Betreuten Wohnens und Angehörige: „Das Thema wird hier im Haus sehr ernst genommen. Als Angehörige und Ehrenamtliche fühlt man sich stark eingebunden.“
Hausleiterin Steffi Gebel und David Fitzpatrick nahmen die Auszeichnung mit Freude entgegen, machten aber gleichzeitig deutlich, dass es vor allem auch ein Auftrag sei, die Palliativversorgung weiter auszubauen. Dabei trafen sie auf offene Ohren: cts-Geschäftsführer Rafael Lunkenheimer betonte, dass das Thema Palliative Care auf Trägerebene große Bedeutung habe: „Wir als christlicher Träger sehen es als besonders wichtig an, beim Thema Sterben Farbe zu bekennen. Wir haben uns dieser Aufgabe bereits auf verschiedenen Ebenen gestellt und werden die Umsetzung intensiv weiterverfolgen. Das Deutsche Palliativsiegel für Haus am See ist ein Meilenstein in diesem Prozess.“
„Das Siegel ist die Belohnung für die Arbeit, die wir hier im Haus am See geleistet haben, die wir stets und ständig leisten. Es ist ein Beleg für die ausgezeichnete Qualität unserer Arbeit“, freute sich Einrichtungsleiterin Steffi Gebel. „Möglich ist dies nur dank des Herzbluts, mit dem das gesamte Team bei der Sache ist“, ergänzte David Fitzpatrick. „Mein besonderer Dank gilt daher den Kolleginnen und Kollegen, ohne die diese Arbeit nicht zu leisten wäre.“
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