Kartengrüße aus Haus am See

„Das ist lange her, dass ich eine Postkarte geschrieben habe“, gab Bewohner Fritz S. zu und bemühte sich, seinen Namen unter die vorher von ihm diktierten Grüße zu schreiben. Das derzeitige Besuchsverbot ist für die Bewohnerinnen und Bewohner des Caritas SeniorenZentrums Haus am See und ihre Angehörigen nicht einfach. Ein Kontakt ist nur noch per Telefon, E-Mail oder Brief möglich. Seit dem Besuchsstopp setzt das Haus am See auf intensive Einzelbetreuung und tagesstrukturierenden Angeboten. Feste Abläufe und Gewohnheiten bestimmen weiterhin so gut es geht das Tagesgeschehen in den Wohnbereichen. Trotz räumlicher Isolation geht es den Senioren gut.

Einen Lichtblick brachte die spontane Idee, Postkarten an die Lieben nach Hause zu schreiben. Denn über eine Karte freut sich jeder. Kurzerhand wurden die „guten alten“ Postkarten gedruckt und eine Schreib-Aktion ins Leben gerufen. Die Pflege- und Betreuungsmitarbeitenden konnten die Senioren schnell überzeugen und zum Schreiben begeistern. Wer selbst nicht mehr schreiben konnte oder es sich nicht mehr zutraute, diktierte die Zeilen. Ob mit oder ohne Schönschrift, kleine Bilder, Herzchen - der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Für die Generation ohne Instagram-Account war das selbstverständlich kein Problem.

„Es ist doch schön, wenn man den Briefkasten öffnet und ein überraschender Gruß wartet", erzählt Bärbel Nickels,  Pflegedienstleiterin und Initiatorin dieser Aktion. "Natürlich geht es schneller, Grüße per Email oder WhatsApp zu verschicken, aber eine Postkarte mit einem handgeschriebenen Gruß an die Familie ist viel persönlicher. Eine digitale Nachricht schaut man sich nicht unbedingt nochmal an, aber eine Postkarte hebt man sich gerne auf und hängt sie vielleicht an eine Pinnwand.“ Auch die Senioren würden sich sicherlich über Post sehr freuen, meint Bärbel Nickels und bittet darum, Briefe und Bilder an das Caritas SeniorenZentrum Haus am See zu senden.