Der 15-jährige Bennet kann seine Arme kaum bewegen und die Beine fühlen sich schwer wie Blei an. „Ich höre euch kaum“, sagte der Neuntklässler aus der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle und schiebt die dicken Kopfhörer weg vom Ohr. Er meldete sich gleich als erster Freiwilliger und schlüpfte in sein älteres Ich, in einen Alterssimulationsanzug GERT, den die angehenden Altenpfleger aus dem Caritas SeniorenZentrum Haus am See mitgebracht hatten. „Am Anfang war alles noch easy, doch das änderte sich bereits nach wenigen Minuten. So schwerfällig fühlt sich ein alter Mensch jeden Tag?“. Bennet gehörte zu den Schülern, die sich am 21. März in der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle über die Berufe und Einsatzmöglichkeiten in der Altenpflege informierten.
Anlässlich des "Monats der Pflegeberufe", den das saarländische Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie für den März 2018 ausgerufen hatte, besuchten vier Auszubildende und ein Praktikant aus dem Haus am See in Neunkirchen/Nahe zusammen mit ihrer Praxisanleiterin Bärbel Nickels Neunt- und Zehntklässler, um über ihren Beruf und dessen Ausbildung zu informieren. Die Vorbereitung für diesen Vormittag war von sehr vielen kreativen Ideen gekennzeichnet: Ausgestattet mit Alterssimulationsanzug, Rollstuhl, Rollator und einer Pflegepuppe versuchten sie einfühlsam und äußerst informativ die Schülerinnen und Schüler für die Pflege zu begeistern. Große Begeisterung fand auch das „Pflegehandschuh-Experiment“, welches Bärbel Nickels als Mitmachaktion eingebracht hatte. Pflegehandschuhe schützen die Anwender bekanntlich vor Infektionen. Doch wie kann man vermeiden, dass eine nicht behandschuhte Hand die Handschuh-Außenseite berührt? Dass sozusagen keine Keime auf die Haut gelangen? Das dies nicht einfach ist, konnten die Schüler „hautnah“ testen. Mit bunter Fingerfarbe - ordentlich auf dem Handschuh verteilt - hieß es Ausziehen ohne Farbrückstände auf der Haut zu behalten und das war gar nicht so einfach… "Auch nach dem Ausziehen der Handschuhe ist eine hygienische Desinfektion erforderlich", erklärte Bärbel Nickels den interessierten Schülern.
Anhand einer ausführlichen Präsentation erläuterte das Ausbildungsteam aus Haus am See wichtige Aufgaben in der Altenpflege sowie wichtige Voraussetzungen, die man für diesen Beruf mitbringen sollte: „Die Freude am Kontakt mit Menschen und ein Gespür für die Bedürfnisse anderer Personen ist Grundvoraussetzung um diesen Beruf ausüben zu können“, sagte Angelina Jung, Auszubildende im ersten Jahr. Ausbildungskollegin Tina Leonhardt gab einen großen Überblick auf die vielseitigen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie über das breitgefächerte Einsatzgebiet in der Altenpflege. „Zudem sind die Jobaussichten und die Karrierechancen so gut wie in kaum einer anderen Branche“, ergänzte Tina Leonhardt. Die ehemalige Friseurin ist Quereinsteigerin und steht kurz vor ihrem Examen. „Dieser Neuanfang war goldrichtig“.
„Es ist wunderbar den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, obwohl man weiß, dass es ihm nicht gut geht“, schwärmte Auszubildende Anna Schmitt, die durch ein Praktikum ins Haus am See kam. „Beim Reinschnuppern fand ich heraus, dass dieser Beruf genau das Richtige für mich ist“. „Außerdem ist meine Mama auch Altenpflegerin“, ergänzte die 18-Jährige. Auch die 52-jährige Ilona Jungmann wurde durch ein Praktikum zur Ausbildung motiviert und befindet sich mittlerweile im dritten Ausbildungsjahr: „Als Praktikant ist man fest im Team integriert und erhält innerhalb kurzer Zeit wertvolle Einblicke in diesen vielseitigen und abwechslungsreichen Beruf“. Das bestätigte auch Bärbel Nickels: „Es ist immer gut wenn man für einige Tage oder Wochen hineinschnuppert und hinter die Kulissen schaut. So kann man am besten herausfinden, ob die Altenpflege genau das Richtige ist.“ Dass es nicht das Richtige ist, weiß mittlerweile Praktikant Luca Feld. „Altenpfleger werde ich nicht. Ich bin wohl eher ein Handwerker“, lachte der 18-jährige.
Die Schülerinnen und Schüler nahmen rege die Aktionen an den Stationen wahr. Allein der Alterssimulationsanzug GERT inspirierte die 15- und 16-jährigen besonders. „Es sollte ein wenig Input sein, was eine Pflegekraft so macht“, schlussfolgerte Bärbel Nickels. „Können wir uns für ein Praktikum bei ihnen melden?“, fragten einige Mädchen am Schluss. „Natürlich, sehr gerne. Eine gute Wahl“, bestätigte Bärbel Nickels den Schülerinnen.
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