Ein ganz besonderer Gottesdienst nach langer Zeit

Als Hausleiterin Steffi Gebel die Glocke zum Gottesdienst läutete, schob sich ein Lächeln in die Gesichter der Bewohner*innen. Seit Mitte März konnte im Haus am See kein Gottesdienst mehr stattfinden. Nun war es wieder soweit und die Bewohnerinnen und Bewohner feierten einen Erntedankgottesdienst in ihrer Kapelle. „Wir freuen uns, nach langer Zeit mit Ihnen Gottesdienst feiern zu können“, begrüßten Pastor Brenner und Pastor Hassler die Besucher zu Beginn.

Es sollte ein ganz besonderer Gottesdienst werden. Open Air – passend unter den herbstlichen bunten Bäumen - und zusammen mit den Mieterinnen und Mietern aus dem Betreuten Wohnen. „Leider überraschte uns der Regen“, bedauerte Steffi Gebel. Aufgrund der Wetterlage fand das Erntedankfest nur für die Bewohner*innen im Haus am See statt und vieles war anders als gewohnt: Die Gebetsbücher blieben in den Regalen, die Kapelle, die sonst aus allen Nähten zu platzen droht, bot viel Platz, kein gemeinsames Singen und die Musik kam aus den Lautsprechern. Dass die Regeln anders waren, machte den Senioren nichts aus.

Ein Hingucker war der bunte Altar in seiner Buntheit und Vielfalt und dem Duft der frisch geernteten Früchte. Eine Schale mit Trauben, das Getreide, die Blumen und das Gemüse hatten die Mitarbeiterinnen der sozialen Begleitung kunstvoll angeordnet. „Wir leben von den Gaben dieser Erde. Es ist nicht schwer Danke zu sagen. Wir sollten versuchen, nicht an dem Negativen hängen zu bleiben, sondern auf das zu schauen, was wir haben. Dafür sagen wir Danke“, fand Pastor Hassler die passenden Worte und ergänzte: „Danke sagen dass wir hier zusammen sein dürfen.“

Nach dem Gottesdienst gab es frisches Brot und frischen Apfelsaft, den Jürgen Kittel aus Sitzerath spendete. Viele übermannte aufgrund der langen Pause die Emotionen.